Diamanten sind seit Jahrhunderten Symbol für Eleganz, Luxus und Beständigkeit. Mit der technologischen Entwicklung rücken Labordiamanten als ethische und nachhaltige Alternative zu natürlich abgebauten Diamanten immer mehr in den Fokus. Besonders wichtig bei einem Diamanten – egal ob natürlich oder im Labor gezüchtet – ist der labordiamanten schliffs. Der Schliff beeinflusst maßgeblich, wie der Diamant funkelt, wie brillant er erscheint und wie wertvoll er ist. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den Schliff von Labordiamanten, seine Besonderheiten, Varianten und Qualitätskriterien.
Was sind Labordiamanten?
Labordiamanten, auch synthetische oder künstliche Diamanten genannt, entstehen nicht in der Erde, sondern werden unter kontrollierten Bedingungen in einem Labor hergestellt. Dabei werden die gleichen chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften erzeugt wie bei natürlichen Diamanten. Chemisch bestehen beide zu 100 % aus reinem Kohlenstoff, der in einer kubischen Kristallstruktur angeordnet ist.
Die wichtigsten Herstellungsverfahren sind:
- HPHT (High Pressure High Temperature): Hierbei werden extrem hohe Temperaturen und Druckbedingungen erzeugt, um Kohlenstoff zum Kristallisieren zu bringen.
- CVD (Chemical Vapor Deposition): Ein gasförmiges Kohlenstoffgemisch lagert sich schichtweise auf einem Substrat ab und bildet so den Diamanten.
Warum ist der Schliff so wichtig?
Der Schliff ist die Art und Weise, wie ein Rohdiamant in Form gebracht wird. Er beeinflusst nicht nur die ästhetische Wirkung des Diamanten, sondern auch seinen Wert. Ein gut geschliffener Diamant reflektiert das Licht optimal und zeigt sein charakteristisches Funkeln, während ein schlecht geschliffener Diamant matt oder glanzlos wirken kann.
Der Einfluss des Schliffs auf den Glanz
Der Schliff bestimmt, wie das Licht in den Diamanten eintritt, gebrochen und wieder ausgestrahlt wird. Idealerweise wird das Licht innerhalb des Steins so reflektiert, dass es durch die Oberseite des Steins austritt und dadurch das typische Funkeln erzeugt. Wird der Schliff falsch ausgeführt, kann Licht entweichen oder gestreut werden, was die Brillanz mindert.
Schliffarten bei Labordiamanten
Labordiamanten können genauso wie natürliche Diamanten in zahlreichen Schliffarten gefertigt werden. Einige der beliebtesten Schliffe sind:
1. Brillantschliff
Der Brillantschliff ist der bekannteste und meistverwendete Schliff für runde Diamanten. Er besteht aus 57 oder 58 Facetten, die so angeordnet sind, dass sie maximalen Glanz und Feuer erzeugen. Dieser Schliff ist besonders beliebt für Verlobungsringe.
2. Princess-Schliff
Der Princess-Schliff ist ein quadratischer oder rechteckiger Schliff mit vielen Facetten, die für hohen Glanz sorgen. Er ist modern und wirkt sehr elegant.
3. Ovalschliff
Der Ovalschliff ist eine Abwandlung des Brillantschliffs, aber in einer länglichen Form. Er streckt optisch den Finger und wirkt besonders feminin.
4. Smaragdschliff
Der Smaragdschliff ist ein rechteckiger Schliff mit großen, flachen Facetten und abgeschrägten Ecken. Er hebt die Klarheit des Diamanten hervor, das Funkeln ist etwas dezenter als beim Brillantschliff.
5. Andere Schliffe
Zu den weiteren Schliffen gehören Tropfen-, Herz-, Marquise- oder Kissen-Schliffe. Jeder Schliff bringt eine eigene Ausstrahlung und Wirkung mit sich.
Besonderheiten beim Schliff von Labordiamanten
Beim Schliff von Labordiamanten gelten dieselben physikalischen Grundsätze wie bei natürlichen Diamanten. Dennoch gibt es einige Besonderheiten:
- Rohdiamanten aus dem Labor sind oft klarer und gleichmäßiger: Dadurch ist es leichter, einen optimalen Schliff zu erzielen, da weniger Einschlüsse und Unregelmäßigkeiten zu berücksichtigen sind.
- Gleichbleibende Qualität: Im Labor können die Rohdiamanten unter kontrollierten Bedingungen hergestellt werden, was eine gleichbleibende Qualität bei Schliffen erleichtert.
- Umwelt- und ethische Vorteile: Die Herstellung im Labor vermeidet Umweltzerstörung und soziale Probleme, die mit dem Abbau natürlicher Diamanten oft verbunden sind.
Qualitätsbewertung des Schliffs
Diamantschliffe werden anhand mehrerer Kriterien bewertet, unter anderem:
- Proportionen: Das Verhältnis von Tafel (oberste Facette), Krone, Rundiste und Pavillon ist entscheidend für die Lichtbrechung.
- Symmetrie: Alle Facetten sollten exakt angeordnet sein, um optimale Lichtreflexion zu gewährleisten.
- Politur: Die Oberflächen des Diamanten müssen glatt und frei von Kratzern sein, um das Licht nicht zu streuen.
Für Labordiamanten werden diese Kriterien genau so geprüft wie für natürliche Diamanten. Oft wird der Schliff nach einem international anerkannten Standard bewertet, wie zum Beispiel vom Gemological Institute of America (GIA).
Fazit
Der Schliff eines Labordiamanten ist entscheidend für seine Schönheit und seinen Wert. Dank moderner Technologie und präziser Verarbeitung können Labordiamanten heute in nahezu allen klassischen und modernen Schliffarten gefertigt werden. Ihre gleichbleibende Qualität, klare Struktur und ethischen Vorteile machen Labordiamanten zu einer sehr attraktiven Alternative zu natürlichen Diamanten – und zwar auch in Sachen was macht einen diamanten wertvoll.